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Hochwasserschutz Glyssibach Brienz, Baulos 7 - Abflusskorridor Dorf

Nach dem Unterbruch über Weihnachten und Neujahr hat die ARGE Glyssibach Mitte Januar die Bauarbeiten wieder aufgenommen. Die 12-Mann starke Equipe wird bis im Mai die Hauptarbeiten im Gerinne abgeschlossen haben.

Zum Zusammenschluss der westlichen Schutzmauer mit dem bereits erstellten Mauerteil bei der Dosierstrecke fehlen nur noch wenige Meter. Der durchgehende Korridor wird danach seine Funktion als Schutzbauwerk erfüllen und Geschiebe im Ereignisfall Richtung See leiten. Die knapp 3.5 m hohen Schutzmauern werden beidseitig mit Natursteinblöcken verkleidet und von einer grau eingefärbten Betonabdeckung abgeschlossen. Mit der Wiederverwendung der länglichen Sohlensteine aus der alten Glyssibachschale als durchgehendes Band in der Mauerverkleidung bleibt ein Teil des alten Bauwerks im neuen Gerinne erhalten.

Neben den beiden Schutzmauern ist das Raubettgerinne das wesentliche Element des Abflusskorridors. Die 1.5 bis 2.0 Tonnen schweren Natursteinblöcke werden stehend im Gerinne angeordnet und satt aneinander versetzt. Durch unterschiedliche Blockgrössen entsteht eine raue Oberfläche. Längere Blöcke dürfen maximal 30 cm über die Referenzsohlenhöhe herausragen, kürzere Blöcke können dagegen bis maximal 30 cm unter der vorgegebene Sohlenlage liegen. Wesentlich für die Funktion des Raubettgerinnes ist auch die Belegungsdichte, d.h. das Gewicht des Blockteppichs pro Fläche. Ob der vorgegebene Wert von 1.75 t pro Quadratmeter eingehalten ist, wird mit Stichproben überprüft. Nachdem die Blöcke dazu im Steinbruch gewogen und gekennzeichnet sind, werden sie gruppenweise im Gerinne eingebaut. Anhand der Abmessung der verlegten Fläche und dem gesamten Blockgewicht kann die Belegungsdichte berechnet werden.

Unterhalb der Blöcke verhindert eine Filterschicht aus Kiesmaterial das Ausschwemmen von Feinanteilen aus der Gerinnesohle, was Setzungen und längerfristig einen Zerfall des Blockteppichs zur Folge hätte.

Unterseen, März 2012

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